Magnetstimulation: wie ein Schwein beim Keulen

KÖLN Derzeit ist meine Textproduktion in der Myelounge, freundlich ausgedrückt, bescheiden. Einer gewissen Unlust sei’s geschuldet. Die geht zwar irgendwann vorbei, doch nur Makaberes kann mich bis dahin an die Tastatur treiben. Genau das ist heute geschehen:

Auf meiner unermüdlichen Netz-Patrouille bin ich über einen merkwürdigen Online-Artikel gestolpert. Der berichtet über eine Frau, deren Gehstörungen durch Magnetstimulation mit einem herkömmlichen Diagnosegerät erfolgreich behandelt werden konnten (zur Grunderkrankung keine Angaben). Neurologen benutzen die Dinger seit Jahren zur Untersuchung der Nervenfunktion. Ihr kennt also vermutlich die erfrischende Wirkung dieser – von der Gehilfin meines Vertrauens liebevoll Bolzenschussgerät genannten – Apparaturen hinlänglich gut.

Das durch den Magnetimpuls verursachte Zucken (lustig für den Diagnostiker) inspirierte den Neurologen Dr. Helmut Jäger zu seiner nervenbahnbrechenden Methode. Er stimulierte das Nervensystem seiner Patientin einfach mehrmals pro Sekunde. Terror. Eine solche Sitzung dauerte 15 Minuten. Und tatsächlich, nach vier Jahren und etwa 80 Anwendungen war es soweit: Die Patientin hatte mit Hilfe der Magnetstimulation genug neue Nervenfasern gebildet, um sich aus dem Rollstuhl zu erheben und zu flüchten (Quelle: br-online).

Neurogenese und -plastizität profitieren offensichtlich von hinlänglicher Motivation. Autsch.

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