Schlagwort-Archive: Sozioökonomie

#Praxisgebühr: Demnächst fünf Euro Handschüttelgebühr pro Arztkontakt?

+++ In der Debatte um eine Abschaffung der Praxisgebühr hat sich der Patientenbeauftragte der Regierung, Wolfgang Zöller (CSU), für eine andere Form der Kostenbeteiligung der Patienten ausgesprochen. «Die Praxisgebühr hat ihre Steuerungsfunktion verloren, wenn sie sie je gehabt hat», sagte Zöller der Frankfurter Rundschau (Dienstag); via journalMED.
Noch sprechen sie es nicht öffentlich aus, aber das Ziel unseres Finanzexpertenregimes ist die Handschüttelgebühr. Wenn ihr in Zukunft die MRSA-keimverseuchte Hand eines Gewerbesteuerfreiberuflers schütteln wollt, kostet das euch fünf Euro und etwas Desinfektionsmittel.

#Amantadin nur noch auf Privatrezept

BERLIN +++ Der Gemeinsame Bundesausschuss gibt bekannt: Amantadin ist zur Behandlung des ms-bedingten Fatigue-Syndroms für GKV-Patienten nicht mehr erstattungsfähig. Die vorliegenden Studien erreichen nicht den zur Kostenübernahme notwendigen Evidenzgrad. Off-Label-User sind in Zukunft Selbstzahler.
Nach Datenlage erscheint die Entscheidung angemessen. Trotzdem hinterlässt sie bei mir ein ungutes Gefühl. Womöglich gibt es ja doch auch sozioökonomisch gehandicapte Patienten, die bis dato von Amantadin profitieren konnten? Und die Schläferratten werden jetzt auf Vogelgrippe umsimulieren müssen.

Hartz V für Behinderte und ihre Familien

«Behinderte, das sind Menschen, denen selbst ein FDP-Politiker weder Faulheit noch Dekadenz unterstellen können wird – Behinderten also werden 20 Prozent der Leistungen gestrichen, während man gleichzeitig den anderen Alg II-Beziehern immerhin ein klein wenig mehr geben möchte beziehungsweise muss.»
So sieht sie aus, die Neue Soziale Marktwirtschaft.

Krankes Renditedenken

«Die CDU veranstaltet, sinnigerweise in den Räumen der Deutschen Bank, ein Symposium zum Thema „Gesundheitswirtschaft statt Staatsmedizin“ – so als gelte es, das gegen Obama gerichtete antistaatliche Programm der Tea-Party-Bewegung unter Sarah Palin auch in Deutschland durchzusetzen.» Ein Essay von Paul Unschuld; via financial-times-deutschland.

Christliche Verachtung des geborenen Lebens

Benachteiligung durch neue Hartz-IV-Sätze: 68 Euro weniger f�r Schwerstbehinderte.
Klar, Asozialitäten sind Frau von der Leyens Tagesgeschäft, aber manchmal stockt mir dann doch noch mal der Atem.

[Update: Dazu via vorwärts eine Zusammenstellung der allerchristlichsten Sparideen aus dem Hause Schuble: Giftliste für Behinderte]