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mittig achtsam

BERLIN Ohmygod, nach Herrn Sarrazin ist jetzt auch noch die Meditation in der Mitte der Gesellschaft angelangt – nämlich im edlen Atrium der Deutschen Bank. Dort haben am vergangenen Wochenende ein gutes Dutzend, laut Christian Weber zum Teil hochkarätige Forscher einen Kongress unter dem Titel Meditation und Wissenschaft abhalten dürfen. Sehr zum Leidwesen der anwesenden Deutschbanker warnten die Forscher jedoch vor Erlösungsphantasien; via süddeutsche-zeitung.

Nichts gegen ein paar funktional-mrt-geprüfte Psychotechniken zur Alltagsbewältigung, aber der huldvolle Ton ihres Artikels ist widerlich, Herr Weber. Der Duktus erinnert ein wenig an die Wundersalbenposse des SZ-Kollegen Werner Bartens.

PS: «(…) bei dem wächst die Graue Substanz in den Gehirnregionen, die für die Repräsentation des gefühlten Leibes zuständig sind.» Har har, das ist gewiss die richtige Meditation für Leute mit neuropatischen Schmerzen, amoklaufendem Babinski-Reflex oder einer Spastik.

Sanamander, das neurologische Regividerm?

Die Rubrik Gesundheit ist ja traditionell der Appendix deutscher Qualitäts-Periodika: Womöglich haben die Wachstumsfaktoren [seiner Salbe] die Nervenscheiden repariert ( …) aber das ist ungewiss, mutmaßt also der Wunderheiler Augustinus Bader (cooler Name, cooles Bild) im Magazin der süddeutschen-zeitung. Kein Wunder, denn der Wirkmechanismus dieser Paste ist schließlich eine ganz neue Art sozial-bionischer Technologie. Da ist alles möglich. Wow!