#Gilenya: Erster toter Kunde am freien Markt?

ZÜRICH +++ Novartis untersucht nach eigenen Angaben, ob der Tod eines 59-jährigen Multiple-Sklerose-Patienten mit der Einnahme von Gilenya (Fingolimod) in Zusammenhang steht. Der Firmen-Propagandist erklärt: «Zum jetzigen Zeitpunkt ist die genaue Todesursache noch nicht festgestellt worden. Ein Zusammenhang mit Gilenya kann weder bestätigt noch ausgeschlossen werden»; via Handelsblatt.
Bereits 2008 wurden zwei Fälle von schwerwiegenden Infektionen (Windpocken/Herpes-Enzephalitis) unter Gilenya bekannt. Die Windpocken verliefen tödlich (PupMed).  Offensichtlich scheint, dass zwischen Gilenyas immunmodulatorischer Wirkung und dem Ausbruch opportunistischer Virusinfektionen ein Zusammenhang besteht. Der eindeutige Nachweis dürfte im Einzelfall allerdings schwierig zu erbringen sein.
Bei dem aktuellen Todesfall ist eine opportunistische Infektion eher unwahrscheinlich. Der Patient verstarb innerhalb von 24 Stunden nach der ersten Gilenya-Dosis.
Hoffentlich entwickelt sich Gilenyas Risikoprofil besser als das von Tysabri. Überzeugt davon bin ich allerdings nicht. Trotzdem, ich werde neben der Tysabri/PML-Liste vorerst keine weitere Body-Count-Tabelle anlegen.  Vorerst.

3 Gedanken zu „#Gilenya: Erster toter Kunde am freien Markt?

  1. osun

    So ein Ereignis 24 Stunden nach der ersten Einnahme hat mit Sicherheit kaum etwas mit Infektionen zu tun: das riecht ganz stark nach einer kardialen Ursache. Nach Ersteinnahme kommt es bei vielen Fingolimod-Patienten zu einer nennenswerten Abnahme der Herzschlagfrequenz – einige Patienten weisen auch Überleitungsstörungen von der Vorhöfen auf die Herzkammern auf … tippe mal auf entgleiste Herzrhythmusstörung …

  2. Alexander Otto

    @Osun,

    Du hast natürlich recht, mit Infekten hat das nichts zu tun. Ich hatte es auf auf die Schnelle glatt überlesen. Sorry.

    Danke für den Hinweis.
    Alex

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