Ein signifikanter Überlebensvorteil mit Betaferon?

GÖTEBORG ECTRIMS Eine Nachbeobachtung über 21 Jahre der Bayer Schering AG liefert zum erstenmal Daten zur Verbesserung der Überlebensrate durch eine MS Basistherapie. Grundlage der Untersuchung war das Menschenmaterial aus der us-amerikanischen Zulassungsstudie.

Insgesamt wurden die „Vital-Daten“ (tot oder lebendig) von 366 Leuten erfasst. Sechs der ursprünglich 372 Probanden sind abhanden gekommen. Patienten die mit Betaferon® (Interferon beta-1b) behandelt wurden (durchschnittlich 3,8 Jahre), zeigten bis heute ein um 39,3 Prozent vermindertes Sterberisiko (P=0,027), verglichen mit denjenigen Patienten, die in den ersten fünf Jahren Placebo erhalten hatten. Um einen Todesfall im Vergleich zu Placebo zu verhindern, mussten acht Patienten Betaferon spritzen. (Quelle: Bayer Healthcare 15.10. 2010)

Ups, das ist doch mal ein überraschend positives Ergebnis. Die BT-Kritiker hätten gewiss das Gegenteil befürchtet. Allerdings stellt sich die Frage, ob das durchschnittliche Lebensalter und das Geschlecht in der Verum- und Placebogruppe gleich waren? Das ließe sich beantworten, wenn ich zumindest den Abstract der US-Zulassungsstudie ergoogelt bekäme. [Update: Stimmt nicht, der Abstract gibt auch nichts her.]

By the way: Tragischerweise habe ich nur 2,5 (oder so) Jahre Avonex geused. Ob ich jetzt kürzer lebe oder womöglich schon tot bin? Besser, ich frag‘ die DMS-Community.

2 Gedanken zu „Ein signifikanter Überlebensvorteil mit Betaferon?

  1. rdo

    Wenn ich mich jetzt nach Durchsicht der PM nicht verrechnet habe
    (372/8 = 46.5) entspricht 0,393

    Somit gab es im Placeboarm 118 Todesfälle gegenüber 71.5 (ja ja…) im Verumarm. Solche Wirkraten würden sich manche Pharmahersteller bei Herzkreislauf-relevanten Behandlungen wünschen. 😉

    Allerdings finde ich, solche Beobachtungen sind mit grosser Vorsicht zu geniessen. Diverse verfälschende Effekte nach dem Studienzeitraum sind in einem so langen Zeitraum einfach nicht auszuschliessen. Ich will nicht bei jedem negativen Ergebnis sagen „hab ichs doch gewusst“ und bei jedem positiven „Zufall“ schreien. Ich bin aber auch nicht derjenige, der gezielt Aussagen, die aus ethischen Gründen weder beweis- noch widerlegbar sind, als Vertriebsargument missbraucht.

    Die Zulassungsstudie hab ich leider auch nicht gefunden, sorry…

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