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Tysabri: Erste Daten zum PML-Bluttest liegen vor

WESTON, Massachussetts – Biogen Idec und die Elan Corp. haben erste Daten zu einem experimentellen Zwei-Stufen-Test zur Feststellung von JC-Virus-Antikörpern in der Septemberausgabe der Annals of Neurology veröffentlicht [Anti-JC virus antibodies: Implications for PML Risk ]. Der Test wird derzeit in klinischen Studien als ein potenzielles Hilfsmittel für die Risikoeinschätzung von PML-Infektionen unter Tysabri-Behandlung (Natalizumab) untersucht. Weiterlesen

Tysabri & PML – der Stand der Dinge

Seit 2005 sind unter Tysabri 58 PML-Fälle aufgetreten. 12 der Erkrankungen verliefen tödlich. Nach den epidemiologischen Daten liegt ein zeitabhängiges Expositionsrisiko vor. Es liegt bei einer Behandlungsdauer von unter 12 Monaten bei quasi null, ist zwischen 12 und 24 Monaten vor allem für chemotherapeutisch vorbehandelte Patienten relevant und steigt ab 24 Monaten auf etwa 1 zu 700. Darüber hinaus sind die Daten statistisch noch zu unscharf, um von einem Plateau oder einem weiteren zeitabhängigen Anstieg zu sprechen.

Für Biogen Idec ist es daher von drängender Wichtigkeit, sowohl die Behandlungsmethoden der PML zu optimieren, als auch zuverlässige Surrogatmarker zu entwickeln, um pml-gefährdete Patienten vor Ausbruch der Erkrankung zu identifizieren. Nur so kann das Unternehmen seine Tysabri-Umsätze langfristig behaupten und weiterentwickeln.
Man sollte also meinen, die dazu notwendigen Forschungsaufwendungen würden vollständig von Biogen Idec getragen. Immerhin weist die Bilanz für das Jahr 2009 einen Gewinn von 970,1 Millionen US-Dollar aus. Aber weit gefehlt, das deutsche Ministerium für Bildung und Forschung spendiert dem amerikanischen Biotech-Unternehmen mal eben 933.070 Euro, damit an der Neurologischen Klinik der Ruhr Universität Bochum an oben genannten Fragestellungen geforscht werden kann (Förderkennzeichen 01GI0914).
Eine Gewinnbeteiligung wird dem deutschen Steuerzahler im Erfolgsfall aber selbst- verstndlich nicht in Aussicht gestellt. So viel freie Marktwirtschaft muss dann doch sein.

[Quelle: Risikomanagement der Therapie-assoziierten Progressiven Multifokalen Leukenze- phalopathie]

MS-Medikamente im Arzneimittel-Report 2010 der Barmer GEK

BERLIN Am Mittwoch hat die mit 8,5 Millionen Versicherten größte gesetzliche Krankenversicherung ihren Arzneimittel-Report 2010 veröffentlicht. MS-Therapeutika dominieren das Ausgabevolumen weiterhin mit. Und Tysabri hat noch viel Luft nach oben:

Medikament Ausgaben in Euro Änderung zum Vorjahr #
Rebif (Interferon beta-1a) 44.023.324 Euro 13,73 Prozent 3
Copaxone (Glatirameracetat) 38.253.492 Euro 23,73 Prozent 4
Avonex (Interferon beta-1a) 36.997.742 Euro 12,00 Prozent 5
Betaferon (Interferon beta-1b) 34.143.966 Euro -2,53 Prozent 7
Tysabri (Natalizumab) 3.095.204 Euro 27,97 Prozent ?
Teamergebnis: 156,51 Millionen Euro
(# Platzierung)

Quelle: Barmer GEK Pressemitteilungen, Arzneimittel-Report 2010

Britische Basistherapie-Studie endet in 700 Millionen Pfund teurem Fiasko – die deutsche Übersetzung

Der Artikel von Jeremy Laurance, erschienen am 4. Juni 2010 im Independent, bezieht sich auf die BMJ-Analyse zum Erfolg des Patient-Access-Scheme des britischen National Health Service (NHS). Auf Grund des großen Interesses habe ich mir die Mühe gemacht, den Text für euch verständlich einzudeutschen. Also los: Weiterlesen

Tysabri & PML

Zusammenfassung, März 2010
Herkunft: 13 PML-Fälle aus den Vereinigten Staaten und 27 aus Europa, davon 12 aus Deutschland. Geschlecht: 10 Patienten sind männlich, 30 weiblich. Durchschnittliche Therapie-Dauer: 31 Monate – 33 von 40 PML-Patienten bekamen Tysabri für 24 Monate oder länger. Bis heute gibt es acht offiziell bestätigte Todesfälle.
(Daten: laut interner Quellen, nicht offiziell bestätigt)